Über mich
Gabriele Friedl
Eine durchsichtige Kunststoffhülle mit sechsunddreißig Filzstiften spielte bei meinen ersten, bewussten Erinnerungen eine Rolle. Alles liebte ich an ihnen: Das leicht quietschende Geräusch, wenn die Spitze über das Papier glitt, den Geruch der Farbe, das sanfte Ploppen beim Abziehen der Verschlusskappe, die fünf verschiedenen Blautöne, die wohl sortierten Brauntöne – Dunkelviolett und Himmelblau zählten zu meinen Favoriten. Letzteres färbte perfekt die Spuren der Schlittschuhe auf der Eislauffläche.
Die Vorliebe für Farben ist bis heute von großer Wichtigkeit für mich. Zeichnen und Malen bilden für mich seit jeher einen Fixpunkt, zu dem ich immer (immer wieder) auch gerne zurückkehre. Vor ungefähr fünfundzwanzig Jahren kam das Schreiben hinzu. Workshops und Lehrgänge vertieften und formten meine Talente und tun dies immer noch. Malen, Zeichnen und Schreiben kombiniere ich in meinem Schaffen. Beides steht jedoch genauso auch für sich allein.
2016 erschien mein Kurzkrimi "Mord in Währing!" in der Anthologie "Tatort Grätzl".
Rein theoretische Themen beschäftigten mich während des Studiums der Theater-, Film- und Medienwissenschaften, Soziologie, Ethnologie und Afrikanistik, zum Beispiel Ursprungsformen von Theater, die Bedeutung des Rituals in der Gesellschaft, welche geschichtlichen Ereignisse führten und führen zu welcher Form von Kunst wie Malerei oder Literatur. Welche Auswirkungen haben zu einem späteren Zeitpunkt gesellschaftliche Strömungen / Entwicklungen auf die Entstehung ganz bestimmter Filme (etwa Vampirfilme oder Revuefilme der 30er Jahre) oder auf bestimmte Bauweisen in der Architektur. Mit dem Revuefilm als Sonderform des Unterhaltungsfilms im Nationalsozialismus beschäftigte ich mich im Rahmen der Diplomarbeit.
Meine Interessensgebiete sind breit gefächert. Am liebsten ist mir, wenn ich mich einem bestimmten Thema zur Gänze widmen und genau recherchieren kann (Bücher, Filme, Zeitschriften etc.).
Dem Menschen und seiner Psychologie kommt eine bedeutende Stellung innerhalb meines Kosmos zu. Denn wie ändert ein Geschehen, egal ob in der (Familien-)Vergangenheit oder der Gegenwart, den einzelnen, was macht es mit seiner Persönlichkeit? Diese Fragen faszinieren und interessieren mich Zeit meines Lebens.
Eine unverzichtbare Inspirationsquelle für mich stellen Pflanzen- und Tierwelt dar.
Der Aufenthalt in der Natur, urlaubsmäßig oder sportlich, ist für mich lebensnotwendig im wahrsten Sinn des Wortes. Reisen unternehme ich gerne, aber nicht allzu lange, denn Anfälle von Heimweh führen mich immer wieder zurück.
Seit beinahe fünfundvierzig Jahren bildet Wien meinen Lebensmittelpunkt. Hier widme ich mich auch meinen Leidenschaften: Kunst und Kultur und Sport.
Inspirationsquellen (Auswahl)
Dieser sehr gut erhaltene Fächer schenkte einer eleganten Dame ein sie hoffentlich erfrischendes Lüftchen. Er stammt aus einem Konvolut längst nicht mehr verwendeter Kleidungsstücke und Gegenstände. Darunter unter anderem drei Fächer, Damenhandschuhe aus feinstem Kalbs- und Ziegenleder, die heute keiner einzigen Frau aus der Familie ob ihrer Schmalheit passen, Wachsblumenkränzchen fürs Haar oder schwarze Oberteile aus Taft, mit Puffärmeln und Schößchen.
Kundige, geschickte Finger haben diese längliche Schatulle mit violettem Samt bezogen, den sie zuvor mit allerlei Ranken und Blumen bestickten.
Wer hätte das gedacht-mitten im Klimawandel eine dicke Schneedecke!